Lukas 14 wünscht einen besinnlichen 4. Advent!

Vier Kerzen im Advent

Die erste Kerze brennt für Stille,
für Ruhe und Gemütlichkeit,
für Herzlichkeit und für den Wille,
zu leben in Behaglichkeit.

Die zweite Kerze brennt für Hoffnung,
für die Kraft und für den Glauben,
für Vernunft und für die Achtung,
und für die weißen Friedenstauben.

Die dritte Kerze brennt für Anstand,
für Respekt und auch für Güte,
für Gerechtigkeit und für Verstand,
und für´s eigene Gemüte.

Die vierte Kerze brennt für Liebe,
für das Wichtigste auf dieser Welt,
es gäbe nichts das uns noch bliebe,
wär nicht sie, an Nummer Eins gestellt.

© Horst Rehmann

 

Vier Kerze am Kranz

Die Mamma will’s ihr’m Kind erklärn,
wieso vier Kerze nödisch wärn:
weil mer dann nämlich sehe könnt,
wie weit mer wär jetzt im Advent.
Vier Woche nämlich dauert der,
drum nemme mer vier Kerze her,
un jedes Lichtche uns verzählt:
des Christkind kimmt, des Licht der Welt!

Die erste Kerz zünd ich jetzt aa.
Nächst Woch kimmt dann die Zweite draaa.
So geht’s als wieder, Schritt fer Schritt;
un acht Daach späder brennt die dritt.
Un wann erst brenne alle vier,
dann kommt des Christkind aach zu Dir!

Des hätt se besser net gesacht!
Wie’s halt so geht, sie gibt net acht.
Kaum is se fort, da sucht des Kind
die Streichholzschachtel, un geschwind,
so wie’s die Mamma vorgemacht,
zünd’s aa demit, eh mers gedacht,
die erste Kerz un gleich die zweit,
des Streichhölzje reicht grad so weit.

Un mit em neue, dademit
steckt’s Kind ganz einfach aa die dritt.
Un denkt: wann brenne alle hier,
dann kimmt des Christkindche zu mir.
Un guck: schon brenne alle vier!
Jetzt kimmt’s des Christkind – in de Diehr
erscheint statt desse die Mama.
Die sieht aach gleich, was da geschah
un schennt: Is des die Möchlichkeit?
Ei biste dann noch ganz gescheit?
Wann des e Feuer gewwe hätt!
Ei sowas, schämste dich dann net?!

Ich wollt doch nur -, des Kindche flennt.
De Mamma zucke zwar die Händ,
doch is de Ärjer bald zuend.
Sie denkt: Was soll’s, es is Advent!
Un wie’s so geht, nach korzer Zeit,
da duht err schon des Kerlche leid:
Ei komm, du musst jetzt nemmehr weine.
Bald wird des Christkindche erscheine,
an Weihnachte, du werst schon seh‘-
bis dahie warte mer, okey?!

© Lothar Zenetti

Ein Stern geht auf

Immer dann, wenn
ein Herzohr sich öffnet,
ein Lied erklingt,
eine Mühe gelingt,
geht ein guter Stern auf.

Immer dort, wo
wir Altlasten entsorgen,
die Engelsgeduld wagen,
manche in Liebe ertragen,
geht ein neuer Stern auf.

Immer dann, wenn
wir Eile entschleunigen,
die Ruhe bewahren,
Hoffnung erfahren,
geht ein kleiner Stern auf.

Immer dort, wo
wir Sehnsucht zulassen,
sich ein Wunsch erfüllt,
ein Kummer gestillt,
geht ein heller Stern auf.

Immer dann, wenn
Leid und Glück,
Nacht und Licht,
Not und Mut sich
verbinden und verbünden
geht der Stern der Weihnacht auf.

© Paul Weismantel


Kaum zu glauben…

…dass du, Gott, bei der Vielzahl
von Menschen auf unserer Erde
jede und jeden ganz persönlich
kennst und liebst.

…dass du, Gott, durch alle
Zeiten und Geschlechter uns
Menschen die Treue hältst
und keinen von uns aufgibst.

…dass du, Gott, niemals müde
wirst, dich nach uns Menschen
zu sehnen, an uns zu glauben
und nach uns zu fragen.

…dass du, Gott, unendlich
geduldig und barmherzig mit
uns Menschen bleibst, auch
wenn wir noch so oft versagen.

…dass du, Gott, in deiner
unerschöpflichen Kraft alle
Wege mit uns Menschen gehst
und uns niemals verlässt.

…dass du, Gott, bis in alle
Ewigkeit deine Freundschaft
mit uns Menschen pflegst
und sie beständig erneuerst.

© Paul Weismantel